Mit meiner Kollektion habe ich versucht ein Gefühl von Schönheit und lustvollem Ekel zu erzeugen.
Auf der einen Seite ist der Zuschauer angezogen durch die Schönheit der Haare gleichzeitig aber fühlt er, dass etwas nicht stimmt . Beim Betrachter entsteht ein Mischgefühl aus Lust, das Kleidungsstück anzufassen und gleichzeitig die Angst vor dem Berühren und das damit verbundene Eindringen in die persönliche Zone des Trägers. Gefühle, die im Widerspruch zueinander stehen.
Ich möchte ein Gefühl beim Betrachter erwecken, dass ich in einer Situation in der Londoner U-Bahn hatte. Vor mir stand eine Frau mit einer weißen Jacke, auf der sich ein einzelnes, loses, schwarzes Haar befand. Bevor ich es realisieren konnte, wäre ich fast der Intention gefolgt, das Haar von ihrer Schulter hinunter zu picken. Das Gefühl, das Haar entfernen zu müssen, um so dem Kribbeln in meinen Händen nachzugeben, war stark, ich konnte mich jedoch im letzten Moment noch zusammenreißen. Die Angst in die persönliche Zone , die den Menschen wie eine Blase umgibt, zu fassen und die Berührung des fremden Menschen war zu groß. Meine Kollektion soll mit dem eben beschriebenen Gefühl des Betrachters spielen.